Grundthesen

1 _ Das architektonische Zeichen des Anthropozäns ist die Co-Existenz von Stadt und Natur

2 _ Der Freiraum gehört grundsätzlich der Natur, der Mensch ist zu Gast

3 _ Der Raum wandelt sich mit der Mobilität

Die Stadt und ihre Architektur können als Abbild gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse gelesen werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie unsere Epoche der Krisen und unterschiedlichsten Paradigmenwechsel ihr Abbild in der Stadt und ihrer Architektur findet. Offenburg hat das Glück mehrere sehr ausdrucksstarker architektonischer Zeichen, die für unterschiedliche Epochen stehen und fest im räumlichen und kulturgeschichtlichen kollektiven Gedächtnis verankert sind. Die Stadtkirche steht für die Entwicklung der bürgerlichen Stadtgesellschaft, der Burda-Tower steht für die große Zeit des Aufbruchs und Wachstums der Stadt, Opel-Link und Stahlbau Müller für Epochen des modernen Offenburgs.

Es stellt sich die Frage, für was für eine Zeit denn der Stadteingang Nord ein Zeichen sein soll? Was sind die Werte und Tendenzen, die hier prominent als Stadteingang abgebildet werden sollen? Diese Frage ist schwer zu beantworten, dennoch versuchen wir uns daran. Der Stadteingang Nord steht für Flexibilität um den unbekannten Herausforderungen gerecht zu werden, für die Kreativität als zentralem Wert der modernen Informationsgesellschaft, für eine Gesellschaft im Rahmen der planetaren Grenzen und nicht zuletzt auch für die landschaftlichen und kulturellen Alleinstellungsmerkmale der Region Ortenau.