Wir erleben durch die Digitalisierung und den Klimawandel eine Zeit epochaler Paradigmenwechsel. Unsere Lebensweise und die Art wie wir arbeiten und wohnen hat sich in den letzten Jahrzehnten mit zunehmender Dynamik verändert und alles spricht alles dafür, dass sich dieser Trend verstärkt fort-setzt. Die Pandemielage legt in diesem Zusammenhang schonungslos offen, wie wenig wir auch Architekturtypologisch auf die anstehenden Veränderungen vorbereitet sind.
Ziel unseres Entwurfs „Home sweet Home(office)“ war es daher, die sich abzeichnenden Veränderungen gemeinsam mit den Studierenden zu erforschen und ihren konkreten Auswirkungen auf die Architektur zu untersuchen. Entwurfsgegenstand war ein sehr urbanes Grundstück in der Bahnstadt in Heidelberg. Die Bahnstadt bot für unser Experiment ein hervorragendes um-feld, da hier die Ansprüche an Klimagerechtigkeit und zukünftigen urbanem Zusammenleben exemplarisch und in größerem Maßstab untersucht werden. In diesem Quartier werden zukünftig ganz real Menschen arbeiten und wohnen. Wie sie das tun könnten haben die Studierenden in gleichermaßen beeindruckenden wie unterschiedlichen arbeiten aufgezeigt. Die Herausforderung bestand darin, einerseits ganz klassische Wohn- und Arbeitstypologien zu entwerfen, auf der anderen Seite aber auch die aktuell noch etwas diffusen Zwischenbereiche, wie etwa Homeoffice, Co-Working oder Boardinghouse entwerferisch zu erforschen.
Diese Aufgabe hat sich als durchaus anspruchsvoll erwiesen. Um belastbare Ergebnisse zu erhalten, mussten die Typologien einerseits zwar sehr abstrakt hinterfragt werden, andererseits mussten aber sehr konkrete und detaillierte Grundrisslösungen gefunden werden um dem Innovationsanspruch belast-bar gerecht zu werden. Im Ergebnis haben wir einen beeindruckenden architektonischen Ausblick, wie wir künftig Arbeits- und Wohnräume kombinieren könnten.
Ausgewählte Student:innenarbeiten: Felix Weimert & Stefan Wiesing