Stadt und Land werden gerne als Gegensätze begriffen. Der Stadt fällt in dieser Zuschreibung gerne die Rolle als Innovations- und Kommunikationsraum (vgl. Richard Florida) zu. Das Dorf dagegen wird traditionell als Rückzugs- und Landwirtschaftsraum betrachtet. Diese beiden Pole haben sich soziologisch und wirtschaftlich lange in unterschiedliche Richtungen entwickelt. David Goodhart spricht in diesem Zusammenhang von den ANYWHERES, der global mobilen, bestens ausgebildeten und innovativen Elite, in Abgrenzung zu den SOMEWHERES, der zurückgelassenen und von der globalen Entwicklung abgeschnittenen Dorfbevölkerung.
Wir haben mit dem Gesellschaftsmacher Campus ein Gegenmodell entwickelt. Ein Start-Up und Innovationszentrum auf dem Dorf. Dieses Modell reicht nicht nur an metropolitanen Start-up-Quartiere heran, es bietet sogar einen deutlichen Mehrwert: Authentizität. Die stadträumliche Ausgestaltung und die Architekturen verbinden die ruralen handwerklichen und kulturgeschichtlichen Traditionen mit der Innovationskraft der urbanen Entrepreneuere. Das Ergebnis ist ein urban-ruraler Hybrid. Wir sind überzeugt dass die digitale Arbeitskultur der ANYWHERES durch ein authentisches rurales Umfeld noch gefördert wird: frei laufende Hühner, Streuobstwiesen, selbst angebautes Gemüse als ausgleichendem Gegenpol zu Codeing, Entrepreneurship und globalen Märkten. Der Städtebau und die Architektur zitieren die historischen Kultur- und Handwerkstechniken auf einem globalen und digitalisierten Niveau.
Global body – local eye.