Kreativquartier Reithalle

Die alte Reithalle in Achern ist ein Baukulturelles Erbe aus der Zeit Achern als französische Garnison. Im Rahmen des Wettbewerbs zur Neubebauung der Illenauwiesen (siehe Blogbeitrag „Achern“) kommt diesem Gebäude eine besondere Funktion zu. Sie definiert nicht nur den östlichen Stadteingang, sondern ist vor neben der historischen Illenau das massgebliche Identitiätsstiftende Zentrum des neuen Quartiers.

Aber wie soll diese Identität aussehen? Wer sind die Leute die dieses Quartier zukünftig mit Leben füllen sollen und was für ein Gebäude repräsentiert sie? Diese Fragen wollten wir mit einem kühnen, innovativen und progressiven Entwurf beantworten, der sowohl gewagtes Konzept, wie auch konkreter Bebauungsvorschlag ist.

Um die Potenziale des Ortes voll auszuschöpfen erschien es uns sinnvoll nicht in konventionelle Nutzung- und Bebauungsmuster zu verfallen, sondern zuerst eine Agenda – ein Manifest – zu proklamieren das als eine Regelsatz verstanden werden kann, was die zukünftige Reithalle leisten soll. Auf Basis dieses Reithallenmanifests haben wir uns dann auf die Suche nach Nutzungen und schließlich Formen gemacht. Als Nutzung schien uns eine innovativer Bildungsraum mit Co-working-spaces, Schülerhilfen, Volkshochschule und vergleichbaren Funktionen richtig zu sein. Ergänzend dazu gibt es unterschiedlichste temporäre

Wohnformen, die von Boardingshouses über Kurzzeitwohnkonzepte bis hin zu klassischen Wohnformen reicht. Vor allem auch in Ergänzung zu den geplanten neuen Konferenz- und Veranstaltungsflächen in der Illenau wären diese Nutzungen passend und zukunftsorientiert. Die Ausgestaltung dieses Konzeptes ist in Form einer modularen, gestapelten Containerlandschaft vorgesehen. Architektonisch wird mit diesem „Statdt-im-Haus“-Prinzip nicht nur den bautechnischen, denkmalpflegerischen und typologischen Rahmenbedingungen entsprechen, sondern es entsteht eine buntes und kreatives architektonisches Symbol, das eine klare Aneignung durch die Bewohner erlaubt.

 

Unser gewagter Entwurf wird wie erhofft leidenschaftlich und kontrovers diskutiert. Ob es tatsächlich zu einer Realisierung kommt, ist noch offen aber aktuell eher unwahrscheinlich.